17.Tag / 05.11.2011
Um 7:00 Uhr gibt es Frühstück, das wie gewohnt ausfällt. Vorher sollte man aber schon im Großen und Ganzen gepackt haben, da um 8:00 Uhr Abreise ist. Mit einem Schnellboot fahren wir zur nächsten Galápagos Insel, der Isla Floreana . Der offizielle Name der Isla Floreana lautet Isla Santa María. Im englischen Sprachraum ist auch die Bezeichnung Charles gebräuchlich. Bevor es an Bord geht wird das Gepäck noch einer mehr oder minder gründlichen offiziellen Kontrolle unterzogen, ob keine Lebensmittel, Tiere, Pflanzen etc. mit zur nächsten Insel mitgenommen werden.
Laut Carlos hat er selten so eine ruhige See wie bei dieser Überfahrt erlebt. Von einem Fall abgesehen, gibt es daher auch keine Magenprobleme (Seekrankheit). Im hinteren offenen Bereich des Bootes kann es dank des Fahrtwinds etwas frischer werden. Während der Fahrt treffen wir auf eine Schule Delphine. Gegen 10:05 Uhr erreichen wir schließlich die Corona del Diablo (Teufelskrone) . Der fast vollständig versunkene Vulkankrater dient diversen Seevögeln als Nistplatz. Von diesen sind allerdings sehr wenige zu sehen. Um kurz nach 10:30 Uhr laufen wir schließlich in der Bucht von Puerto Velasco Ibarra ein. Hier schiffen wir mittels eines kleinen Motorboots aus, da unser Boot nicht direkt am Kai anlegen kann. Am Kai und der näheren Umgebung finden sich Seelöwen sowie viele rötliche Meerechsen und Rote Klippenkrabben . Dies ist die erste größere Ansammlung von Meerechsen, die wir auf den Galápagos Inseln zu Gesicht bekommen.
Puerto Velasco Ibarra ist die einzige größere Siedlung der Insel Floreana. Hier leben fast alle Bewohner dieser Galápagos Insel. Insgesamt hat die Insel nur etwas über 100 Einwohner. Unser Hotel, das Hotel Wittmer , liegt am Südrand der Siedlung. Das Gepäck wird mit einem Pickup zum Hotel gebracht. Die Reisegruppe selbst macht sich per Pedes auf den Weg zum Hotel. Obwohl die Wolkendecke größtenteils geschlossen ist, kann man sich über mangelnde Temperaturen nicht beschweren. Ohne Sonnencreme hat man sich schnell einen Sonnenbrand zugezogen. Auf dem Weg zum Hotel und auch am Hotel lassen sich etliche Darwinfinken (Galápagos-Finken) und Floreana Lavaechsen beobachten. Das Hotel Wittmer liegt direkt am Meer und hat einen wunderschönen, schwarzen Lavastrand. Dessen Nutzung allerdings noch etwas warten muss, da es nach der Zimmeraufteilung direkt zum nächsten Tagesordnungspunkt geht.
Gegen 11:15 Uhr brechen wir mit dem „Bus” ins Inselinnere auf. Nach etwa halbstündiger Fahrt kommen wir an unserem Ziel im Hochland der Insel an. Zunächst besichtigen wir eine Zuchtgehege für die Galápagos-Riesenschildkröten (Elefantenschildkröten) der Isla Floreana. Das Gehege ist ein von einer Steinmauer umfriedetes Gelände, das sich ansonsten nicht von der Umgebung abhebt. Hier lassen sich die Galápagos-Riesenschildkröten aus nächster Nähe beobachten.
Als nächstes geht es zu einer der beiden Süßwasserquellen der Insel und zu dem ersten Siedlungsgebiet der Insel. Der Bewuchs ist hier deutlich grüner und höher als in Küstennähe oder wie wir es auf San Cristóbal gesehen haben. Grund hierfür sind die deutlich höheren Niederschläge in dieser Höhenlage gegenüber der küstennahen Trockenzone. Von hier aus hat man einen guten Blick über die Insel u.a. auch auf den Cerro Pajas , die höchste Erhebung auf Floreana (Isla Santa María). Auch die Wolkendecke reißt immer mehr auf und es wird immer sonniger.
Kurz nach 13:30 Uhr sind wir zurück in Puerto Velasco Ibarra. Hier gibt es erst einmal Mittagessen. Der Thunfisch ist sehr zu empfehlen. Nach dem Essen geht es zurück zum Hotel.
Der letzte Programmpunkt des heutigen Tages – Schnorcheln an der Lobería – ist optional. Die Schnorchelausrüstung wird gestellt. Um 15:30 Uhr ist Aufbruch. Der Fußmarsch dauert etwa eine halbe Stunde und führt u.a. vorbei an den auffälligen, gelben Früchten der Kardengurke . Auffällig sind auch die roten Teppiche des Roten Korallenstrauchs (Sesuvium spec.) . Die Farbe dieser Halophyten (Salzpflanzen) variiert in Abhängigkeit von der Salinität zwischen Rot (hoher Salzgehalt / Trockenzeit) und Grün (geringer Salzgehalt / Regenzeit). Die Lobería liegt relativ geschützt, so dass die Strömung vernachlässigbar ist. Auch ist das Wasser deutlich wärmer als bei den vorherigen Schnorchelgängen. Neben diversen kleineren Fischen sind hier größere Rochen und etliche Meeresschildkröten anzutreffen. Auf jeden Fall ist dies ein lohnender Programmpunkt. Nach einer guten Stunde geht es zurück zum Hotel.
Wer jetzt noch nicht genug hat, der kann nun noch den Hotelstrand auskosten. Allerdings ist schon recht bald (gegen 17:45 Uhr) Sonnenuntergang und der Strand eignet sich perfekt für das obligatorische Sonnenuntergangs-Photo. Abendessen gibt es um 19:00 Uhr im Hotel Wittmer. Es gibt gutes Gulasch, Kartoffeln und Bohnen.
Der Abend klingt schließlich äußerst endspannt mit ein, zwei Bierchen am Strand aus. Die Meeresbrandung ist auch in den Zimmern gut zu hören und „wiegt” einen in den Schlaf. Wenn so etwas stört, der sollte Oropax (Ohrstöpsel) dabei haben.