Lasso ⇒ Nationalpark Cotopaxi

11.Tag / 30.10.2011

Am Morgen wache ich total zerstochen auf und das hat mit Moskitos definitiv nichts zu tun. Böse Zungen behaupten, dass ich wohl die Decke des Haushundes bekommen habe. Die Stiche sind noch tagelang zu sehen. Das einzige Positive ist, dass das Jucken noch im Laufe des Vormittags aufhört. Frühstück gibt es um 8:00 Uhr. Als gegen 9:00 Uhr Abfahrt ist hat der eine oder andere Mitreisende noch kleiner Abrechnungsprobleme wegen Getränken, die nie getrunken wurden. Das Hotel Cuello de Luna ist die einzige Unterkunft der Reise, die bei mir komplett durchfällt, auch wenn die Anlage einen tollen optischen Eindruck macht.

Ausgestopfter Kondor im Museum des Nationalparks Cotopaxi
Ort der Aufnahme in der Karte anzeigen

Bei bewölktem Wetter machen wir uns schließlich auf den Weg zum Nationalpark Cotopaxi, wo der zweithöchste Punkt unserer Reise liegt. Kurz vor 9:30 Uhr erreichen wir die Einfahrt zum Nationalpark. Während Carlos den Eintritt bezahlt nutzen wir die Zeit um die dortigen Textilstände der Indios unter die Lupe zu nehmen. Nach kurzer Zeit geht es weiter zum Verwaltungskomplex / Besucherzentrum des Nationalparks . Dort ist auch ein kleines Museum über die Tier- und Pflanzenwelt des Nationalparks eingerichtet. Während des 45-minütigen Aufenthalts bietet sich hier auch die Gelegenheit Tea of Coca zu trinken. Dieser soll gegen die Höhenkrankheit helfen. Das einzige was ich nach dem Genuss des Coca-Tees feststelle ist, dass ich noch nie einen so stark harntreibenden Tee etc. getrunken habe.

Der Vulkan Cotopaxi von der Limpiopungo-Lagune aus gesehen.

Unser nächstes Ziel wäre eigentlich die Limpiopungo-Lagune. Carlos emphielt aber zunächst den Vulkan Cotopaxi anzusteuern und dann die Lagune zu besuchen. Er hat die Erfahrung gemacht, dass dies wettertechnisch sinnvoller ist. Die Gruppe nimmt diese Empfehlung – wie sich noch zeigt glücklicherweise – an.

Nach Verlassen des Besucherzentrums fahren wir zunächst durch Busch- und Strauchland, dass von den großen Blütenständen der zu den Bromeliengewächsen zählenden Puja geprägt ist. Auf das Buschland folgt schließlich das windige, baum- und nahezu strauchlose Hochplateau. Nur an windgeschützteren Stellen sind vermehrt höher wachsende Pflanzen anzutreffen. Während der Fahrt über das Hochplateau haben wir gute Sicht auf den Vulkan Sincholahua .

Aufstieg zum Refugio am Vulkan Cotopaxi
Ort der Aufnahme in der Karte anzeigen

Die Busfahrt endet vorerst auf dem Parkplatz, der auf ca. 4.500 m ü.NN.) am Hang des Vulkans Cotopaxi unterhalb des Refugio José Ribas liegt. Von hier aus geht es gegen 12:20 Uhr zu Fuß weiter zum Refugio José Ribas (4.810 m ü.NN.). Für den Aufstieg gibt es zwei mögliche Routen – einen direkten Weg auf einen Schutthang oder einen etwas längeren Serpentinenweg. Es wird sich einheitlich für den Serpentinenweg entschieden. Auch bei dieser Tour gilt wieder, wer meint es nicht zu schaffen kann umkehren und jeder kann sein eigenes Tempo gehen. So erreichen die ersten die Hütte nach rund 45 Minuten, die letzten trudeln nach rund 65 Minuten ein. Die „dünne” Höhenluft macht sich beim Aufstieg ziemlich bemerkbar. Im Refugio gibt es die Möglichkeit einen warmen Kakao oder eine Suppe zu kaufen. Auch wenn wir hier nicht die einzigen Touristen sind so ist der Trubel glücklicherweise noch weit von dem einer Almhütte in den Alpen entfernt. Um kurz vor Zwei machen wir uns auf den Rückweg begleitet von einsetzendem leichten Schneefall. Der direkte Rückweg über den Schotterhang dauert bei forschem Tempo etwa 20 Minuten. Als schließlich die letzten am Bus ankommen ist es relativ windig und stark am Schneien. Hätten wir wie geplant zuerst die Lagune besucht, dann wären wir vermutlich beim Aufstieg zum Refugio in dieses Schneetreiben geraten.

Limpiopungo-Lagune
Ort der Aufnahme in der Karte anzeigen

Vom Cotopaxi fahren wir dann zur Limpiopungo-Lagune (Laguna de Limpiopungo) , die wir um kurz nach 15:00 Uhr erreichen. In der baumlosen Hochebene am Rande der Lagune machen wir zunächst einmal eine halbe Stunde Essenspause. Im Anschluss daran umrunden wir die Lagune, was etwa 45 Minuten dauert. Neben einigen Wasservögeln sowie kleineren Vögeln treffen wir an der Lagune einen Streifenkarakara an, der zur Unterfamilie der Geierfalken (Karakaras) zählt. Vom Schneefall am Cotopaxi ist hier nichts zu merken, vielmehr scheint die Sonne. Allerdings weht über die baumlose Ebene ein ziemlich frischer Wind. Im Windschatten einiger Hügel am Lagunenrand ist es angenehm warm. Von der Lagune aus haben wir einen perfekten Blick auf den Cotopaxi, der am Anfang der Tour noch komplett in Wolken gehüllt ist. Am Ende der Tour liegt der Cotopaxi fast ohne Wolken dar. Nach der kleinen Wanderung um die Lagune geht es gegen 16:45 Uhr mit dem Bus weiter zur Unterkunft, dem Refugio Tambopaxi . Dieses erreichen wir nach kurzer Fahrt.

Refugio Tambopaxi<br />© U.Rieckert
Ort der Aufnahme in der Karte anzeigen

Das Refugio Tambopaxi ist die höchst gelegene Unterkunft dieser Reise und liegt auf rund 3.800 m ü.NN. In dieser Unterkunft gibt es keine Doppel- / Einzelzimmer. Vielmehr stehen uns nur zwei Schlafräume für je 8 Personen sowie einem Schlafraum für Carlos und unseren Busfahrer im Obergeschoss zu Verfügung. Geschätzte 75% der Bettenkapazität des Refugios sind damit von uns in Beschlag genommen. Das Erdgeschoss wird zum größten Teil von einem anheimelnden Aufenthaltsraum eingenommen. Die große Fensterfläche bietet einen perfekten Ausblick auf die Hochebene und den Vulkan Cotopaxi. Abendessen gibt es schließlich um 19 Uhr. Heute muss sich auch jeder festlegen, ob er die Tour morgen Vormittag über die Hochebene zu Fuß oder hoch zu Ross (inklusive) zurücklegen möchte.

Praktisch bei allen haben sich Symptome der Höhenkrankheit in Form von ordentlichen Kopfschmerzen gezeigt. Viel Trinken war heute ein Muss. Aspirin oder ähnliches zur Unterdrückung der Symptome erfreute sich mit fortschreitendem Tag immer größerer Beliebtheit.


Kommentare anzeigenSeite kommentieren
Laden...Kommentare werden geladen.
Laden...Formular zum Schreiben eines Kommentars wird geladen.


 

Google+
Facebook
Pin it
Twitter
Blogger
Google Mail
E-Mail schreiben