Ausgangsbasis für die strong-motion Seismogramme der Archäologischen Zone Köln (AZK)
ist das Modell der aktiven Verwerfungen in der südwestlichen Niederrheinischen Bucht. Der Messpunkt
, für den die Seismogramme errechnet wurden, liegt auf dem Vorplatz des Kölner Rathauses (Abb. 4.3). Der Rathausvorplatz liegt innerhalb der AZK. Aus der Menge der vorhandenen Störungen
wurden sechzehn Störungen (S 01 – S 16) ausgewählt und ein Bruch über die gesamte Länge der Störung angenommen. Für die daraus resultierenden Beben
erfolgte die Berechnung der Seismogramme. Aus der horizontalen Ausdehnung der einzelnen Störungen lässt sich die Moment-Magnitude der dort auftretenden Beben ermitteln. Alle sechzehn Beben weisen eine Moment-Magnitude von 6,6 bis 7,1 auf.
Um ein breites Spektrum an Resultaten zu erhalten, wurden die Störungen so ausgewählt, dass sie verschiedenste Lagen abdecken (Abb. 8.2). Die Störungen S 01 und S 05
grenzen die Krefelder-Scholle gegen den Venloer-Graben bzw. die Kölner-Scholle ab (Viersener-Sprungsystem). S 02
bis S 04
(südliche Ausläufer des Viersener-Sprungsystems) sowie S 06
befinden sich innerhalb der Kölner-Scholle in relativer Nähe zur AZK. In der Ville gelegen und Teil des Erft-Sprungsystems sind S 07
und S 08
. Die Störung S 09
liegt am Jackerather Horst. Im Peelrand bzw. im Rurrand-System gelegen sind die Störungen S 10
bis S 12
. S 13
liegt am Übergang der Niederrheinische Bucht zum Rheinischen Schiefergebirge. Im Westen der Rur-Scholle befinden sich die Störungen S 14
bis S 16
. Sie sind dem Sandgewands bzw. der Heerlerheide Störung zuzurechnen. Die Oberkanten der Herdflächen
weisen eine unterschiedliche horizontale Entfernung zum Messpunkt auf. Die nächstgelegene Herdfläche S 04
weist eine minimale Entfernung von 1,4 km auf. Die Herdfläche S 16
hat den größten Minimalabstand mit 67,5 km.