Die Parameter, die für das Halbraum-Erdmodell zur Berechnung der synthetischen Seismogramme benötigt werden, basieren auf zwei Geschwindigkeitsmodellen. Für die obersten Schichten bis zu einer Teufe von 30 km wird das Geschwindigkeitsmodell der Erdbebenstation Bensberg für die Niederrheinische Bucht genutzt. Das Preliminary Reference Earth Model (PREM), eine mathematische Abstraktion der Erde, wird für die tieferen Lagen genutzt.
Die Nutzung zweier Geschwindigkeitsmodelle ist erforderlich, da einerseits das Bensberger Modell nur die obersten Schichten abdeckt. Das PREM wiederum deckt zwar den gesamten Bereich des Halbraum-Erdmodells ab. Es handelt sich dabei allerdings um eine mathematische Abstraktion, die mit Durchschnittswerten arbeitet. Da die obersten Schichten der Erde im Bereich von einigen Zehnerkilometern allerdings besonders stark heterogen sind, gibt das PREM in diesem Bereich nicht für alle Punkte auf der Erde die tatsächlichen Gegebenheiten wieder [Dziewonski und Anderson 1981]. Durch die Kombination beider Modelle ist es möglich ein Halbraum-Erdmodell zu erstellen, dass den tatsächlichen Gegebenheiten bestmöglich entspricht.