Bei den Dolomiten handelt es sich um eine Gebirgskette, die Teil der Südlichen Kalkalpen ist. Sie liegt etwa zu gleichen Teilen in den nordtalienischen Provinzen Südtirol , Belluno und Trentino. Die von Gilbert und Churchill 1864 erstmalig als Dolomiten bezeichnete Region erstreckt sich vom Eisack- und Etschtal im Westen bis zu den Julischen Alpen im Osten. Im Norden bilden das Puster-, Gail- und Drautal die Grenze. Durch die Venetianische Tiefebene werden die Dolomiten im Süden begrenzt. (schwarzes Dreieck in Abb. 5.1) [Bosellini 1998]
In heutigen Atlanten und geographischen Texten werden die Dolomiten enger eingegrenzt. Im Westen bilden nach wie vor das Eisack- und das Etschtal die Grenze. Das Pustertal bildet im Norden und im Süden das Suganer und Belluno Tal die Grenze. Das Sexten- und Padolatal begrenzen die Dolomiten im Osten. (blau umrandetes Gebiet in Abb. 5.1) [Bosellini 1998]
Die Gebirgsgruppen der Vette Feltrine, Monti del Sole, Monti della Schiara sowie der Monti del Talvena sind nach Bosellini nicht zu den eigentlichen Dolomiten zu zählen. Im Süden bildet die Suganer Linie, bei der es sich um eine geologische Störung handelt, eine klare Grenze. So sei aus geologischer und streng morphologischer Sicht das Gebiet der eigentlichen Dolomiten kleiner abzustecken als in den geographischen Texten. (rot umrandetes Gebiet in Abb. 5.1) [Bosellini 1998]
Die Marmolata ist mit 3.342 m Höhe der höchste Berg der Dolomiten. Die Drei Zinnen in den Sextener Dolomiten, die Sella, der Rosengarten , die Geislergruppe und die Langkofelgruppe zählen zu den bekanntesten Massiven der Dolomiten.
Geomorphologisch sind die Dolomiten geprägt von einem Wechsel flacher Almen und steilen, schroffen Hängen aus Karbonaten (z.B. Drei Zinnen, Rosengarten (Abb. 3.5)).Ein weiteres Merkmal der Dolomitenlandschaft sind die gut ausgeprägten Schichtkopfund Schichtflächenhänge, die durch die schräg gelagerten Schichten verursacht werden.
Beim Schichtflächenhang verlaufen die Schichtflächen und der Hang relativ parallel. Beim Schichtkopfhang hingegen verläuft der Hang senkrecht zu den Schichtflächen. Dies führt beim Schichtflächenhang zu weichen Rundungen und grünen Hängen (Almen), auf dem gegenüberliegenden Hang, dem Schichtkopfhang, dominieren dagegen steile und schroffe Formen (z.B. Seceda (Abb. 5.2)). [Bosellini 1998]